Im Portfolio kracht's
In zwei von drei Fällen, nämlich COP und BBL, hat es mich selbst erwischt. Bei ConocoPhillips habe ich meine Position umgehend nach der Dividendenkürzung vekauft und einen herben Kapitalverlust hingenommen. Nicht viel besser erging es mir bei BHP Billiton. Zwar bin ich mit meinem Verkauf der Kürzung knapp zuvorgekommen (zu einem Zeitpunkt, in dem aufgrund der herrschenden Faktenlage klar war, dass eine Aufrechterhaltung der Dividende für das Unternehmen wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll wäre), aber der Kurs hatte bereits vor meinem Verkauf stark verloren. Herber Kapitalverlust Teil 2! Neben dem Kapitalverlust gilt es nun auch noch den Rückgang beim Dividendeneinkommen zu verkraften. Ich gehe davon aus, dass ich diese "Rohstoff-Delle" noch länger spüren werde.Was habe ich daraus gelernt?
Offen gesagt kann ich das noch nicht endgültig beantworten. Zum Zeitpunkt des Kaufes beider Positionen war noch nichts von der herannahenden Problemen zu erahnen. Beide Titel hatten eine durchaus passable Vergangenheit hinsichtlich verlässlicher Dividendenausschüttungen und -erhöhungen und auch die Ausschüttungsquoten deuteten auf eine ausreichende Abdeckung der Dividendenauszahlungen durch die Einnahmen hin. Die Situation hat sich erst schrittweise, dann rasant verschlechtert und dann kam der Punkt, an dem ich - vermutlich fälschlich - auf eine Erholung gehofft und weiter von einem Verkauf abgesehen habe.
Früher verkaufen? Gar nicht verkaufen?
Klarerweise hätte ich früher verkaufen können, um meine Kapitalverluste gering zu halten. Aber als die Kurse noch in höheren Sphären schwebten, war - wie bereits erwähnt - die Schwere der Situation noch nicht abzusehen. Ich kann natürlich auch meine Maxime hinterfragen, ob es Sinn macht, Aktien nach einer Dividendenkürzung überhaupt zu verkaufen. Dieser Grundsatz bringt mit sich, dass man zu allermeist zum schlechtesten Kurs verkauft - ein klassischer Fall von Buy High, Sell Low. Allerdings kaufe ich die Aktien in meinem DGI-Portfolio mit der Investment-These, dass es sich um Titel handelt, die ihre Dividende konsequent auszahlen und erhöhen. Mit der Kürzung ist diese Investment-These in Frage gestellt und für mich eine umgehende Veräußerung unumgänglich.
Resümee
Somit komme ich zu meinem aktuell wenig zufriedenstellenden Zwischenresümee, dass ich in beiden Fällen in ein Risiko gelaufen bin, dessen Auswirkungen ich nur mittel- bis langfristig durch ausreichende Diversifikation eindämmen kann. Zum Anderen muss ich in Zukunft gerade bei stark zyklischen Branchen größere Vorsicht walten lassen und eine höhere Margin of Safety für Investitionen in diesem Bereich einfordern.
Hat es euch selbst ebenso erwischt? Welche Vorgaben habt ihr euch selbst auferlegt im Falle von Dividendenkürzungen? Ich freue mich, in den Kommentaren euren Standpunkt kennen zu lernen.
Disclaimer: Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels besitze ich keine Aktien (mehr) von BHP Billiton (BBL), ConocoPhillips (COP) oder Kinder Morgan (KMI). Dieser Artikel dient nur zur Information. Ich bin kein geschulter Finanzberater und spreche für die erwähnten Wertpapiere keinerlei Kauf- oder Verkaufsempfehlungen aus.
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