... wenn auch nur um ein Prozent, um gleich die wesentlichen Fakten vorweg zu nennen. Helmerich & Payne (HP) gehört nicht gerade zu den "Household Names", wenn Investoren von Dividend Growth-Titeln sprechen. Aber ein Blick auf die Zahlen offenbart, dass die Ölbohrfirma ihre Gewinnausschüttung seit 43 Jahren ununterbrochen jährlich erhöht hat. Und auch dieses Jahr wird aufgrund der jüngst verkündeten Erhöhung keine Ausnahme darstellen (Quelle: reuters.com). Demnach wird die quartärliche Auszahlung von vormals 0,6875 US-Dollar auf 0,7 US-Dollar erhöht.
Eine Erhöhung von einem Prozent löst natürlich nur begrenzt Jubelstürme aus, aber angesichts des schwierigen Erdölmarktes ist diese umso höher zu schätzen, nicht zuletzt im Hinblick auf die in der jüngeren Vergangenheit bereits geschehenen Dividendenkürzungen von großen Playern in diesem Marktsegment.
Ein Blick auf die für Dividendenwachstum-Investoren relevanten Zahlen offenbart dabei zunächst beeindruckende Werte. So wird die durchschnittliche Wachstumsrate der Dividende über die letzten fünf Jahre mit etwa 66% angegeben. Auf Zehnjahressicht stehen hier nicht minder beeindruckende 32%. Es muss jedoch angemerkt werden, dass diese beeindruckenden Zahlen auf zwei Ausreißer-Jahre zurückzuführen sind, in denen die Dividende beinahe explosiv gewachsen ist. Ausgehend von 0,28 US-Dollar Dividende im Jahr 2012 wurde die Ausschüttung 2013 gleich auf 1,3 US-Dollar erhöht; im Jahr 2014 folgte eine weitere Erhöhung auf insgesamt 2,625 US-Dollar. Seitdem werden wieder kleinere Brötchen gebacken. Insgesamt acht Quartale in Folge blieben weitere Erhöhungen aus, so dass vielerorts schon mit einem Einfrieren oder gar einer Kürzung der Dividende gerechnet wurde.
Und ganz so abwegig ist diese Furcht auch im Hinblick auf die inzwischen stark gestiegene Ausschüttungsquote von 280% nicht. Ein klein wenig relativiert sich dieser Wert, wenn man berücksichtigt, dass der Free Cash Flow mehr als doppelt so hoch ist wie der Gewinn. Zudem gehört Helmerich & Payne aufgrund einer mehr als soliden Bilanz mit kaum Schulden zu den wahrscheinlichsten Überlebenskandidaten, wenn die Ölpreismisere weiter anhält.
Wer aktuell das Risiko wagt und in Helmerich & Payne investiert, darf mit einer Dividendenrendite von rund 4,7% rechnen. Allerdings muss man für diesen Titel eine gehörige Portion Geduld mitbringen. Ein KGV von 61 zeigt, dass dieser Titel gemessen an den kaum existenten Gewinnen im Moment kein Schnäppchen ist. Vielmehr muss hier auf ein Comeback des Rohölpreises gehofft werden, damit sich die Gesamtsituation bei Helmerich & Payne wieder verbessern kann.
In meinem persönlichen Bewertungsschema erhält Helmerich & Payne aktuell 1 von 10 Punkte. Während die Dividendenhistorie durchwegs zu beeindrucken weiß, drücken die aktuelle Bewertung und die zu erwartende künftige Entwicklung der Einnahmen auf das Resultat. Damit ist der Titel aktuell absolut kein Kaufkandidat. Investoren finden in anderen Titeln mehr Potenzial und vermutlich auch mehr Ruhe für ihre Nerven.
Disclaimer: Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels besitze ich selbst Aktien von Helmerich & Payne (HP). Dieser Artikel dient nur zur Information. Ich bin kein geschulter Finanzberater und spreche für die erwähnten Wertpapiere keinerlei Kauf- oder Verkaufsempfehlungen aus.
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