Vor etwa einem Jahr, es war erste Post dieses Blogs, habe ich mich über eine satte Erhöhung der Gewinnausschüttung von IBM gefreut. Gleich um 18% hatte der IT-Gigant seine Dividende erhöht. Fast Forward in die Gegenwart: gestern hat IBM die Dividendenerhöhung für das heurige Jahr angekündigt. Die quartärliche Ausschüttung wurde von 1,30 US-Dollar auf 1,40 US-Dollar erhöht (siehe u.a. hier). Das entspricht einer Erhöhung von 7,7% und bringt aktuell eine Dividendenrendite von über 3,7%. Während ich im Vorjahr noch überwiegend euphorisch war, ist die Freude inzwischen allerdings der Skepsis gewichen.
Und das nicht wegen der vergleichsweise geringen (aber dennoch ordentlichen) Erhöhung - zur Erinnerung: in den letzten zehn Jahren lag die durchschnittliche Dividendenerhöhung bei über 20% und auch fünf Jahre betrachtet bei fast 15%. Der Grund für meine Skepsis ist vielmehr, dass die operativen Ergebnisse nach wie vor stark zu wünschen übrig lassen. Der Umsatz ist seit Jahren rückläufig, der Gewinn pro Aktie steigt nur aufgrund massiver Aktienrückkaufprogramme und gleichzeitig nimmt die Schuldenlast des Konzerns beständig zu. Die große Vision, wo es hingehen soll, konnte man dem Anteilsinhaber bislang nicht vermitteln, so dass ich mir mittel- bis langfristig durchaus so meine Sorgen mache.
Mit einem KGV von 11 ist der Titel zwar absolut günstig bewertet, aber angesichts der zuvor erwähnten Fakten stellt sich die berechtigte Frage, ob wir hier nicht eine klassische Value Trap vorliegen haben, in der die bekannten Probleme bereits eingepreist sind. In meinem Zehn-Punkte-Bewertungsschema erzielt IBM immerhin satte 7 von möglichen 10 Punkten, ein durchaus respektables Ergebnis. Angesichts der Gesamtsituation würde ich den Titel aktuell dennoch nicht als Kauf einstufen.
Disclaimer: Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels besitze ich selbst Aktien von IBM. Dieser Artikel dient nur der Information. Ich bin kein geschulter Finanzberater und spreche für die erwähnten Wertpapiere keinerlei Kauf- oder Verkaufsempfehlungen aus.
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