Es sind die Freudenmomente im Leben eines Dividend Growth-Investors, wenn die Unternehmen aus dem eigenen Portfolio die jährliche Dividenden-Erhöhung verkünden. Naturgemäß überwiegt die Freude umso mehr, je höher der Anstieg ausfällt. Nachdem ich im August keine solche frohe Botschaft vernehmen durfte, fällt der September wieder ereignisreicher aus. Um stolze 16,1% wächst der Einkommensstrom aus einer meiner Unternehmensbeteiligungen. Das ist wie eine Gehaltserhöhung, für die ich nichts tun musste. Nein, ich musste nicht mal darum bitten. Die Rede ist vom Software-Riesen Microsoft (MSFT) und seiner gestern verkündeten Botschaft, die quartärliche Dividende von bislang 31 US-Cent auf 36 US-Cent zu steigern, wie beispielsweise hier nachzulesen ist.
Microsoft hat in den vergangenen 13 Jahren jährlich seine Dividendenauszahlungen angehoben und die Dividendenwachstumsrate der letzten fünf Jahre beträgt stolze 17% (vor Miteinbeziehung der jüngsten Erhöhung). Auf zehn Jahre betrachtet liegt das Wachstum gar bei beinahe 22% (Quelle: dripinvesting.org U.S. Dividend Champions). Bei derlei stolzen Wachstumsraten kommt es alle drei bis vier Jahre zu einer Verdopplung des Dividendeneinkommens.
Der Forward Yield liegt nun wieder deutlich über 3% (bei fast 3,3%), und während das KGV fürs abgelaufene Jahr mit 30 durchaus hoch ausfällt ist das KGV fürs laufende Jahr mit 14 als vergleichsweise preiswert anzusehen. Fraglich ist, wie lange Microsoft derlei üppige Erhöhungen anbieten kann, da die Auszahlungsquote inzwischen schon recht luftige Höhen von annähernd 100% erreicht hat. Das Geschäftsmodell des Software-Konzerns ist in den letzten Jahren im Umbruch, Miet-Software (etwa Office 365) nimmt einen immer wichtigeren Platz im Produktportfolio ein und die jüngste Version des Betriebssystems Windows wird gar gratis unter die Leute gebracht. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese bedeutsamen Änderungen auf die Umsatzentwicklung auswirken.
In meinem persönlichen (nunmehr erweiterten) Bewertungsschema erzielt Microsoft aktuell lediglich 2 von 8 Punkten. Unter diesen Gesichtspunkten erscheint ein Investment gegenwärtig wenig ratsam. Maßgeblich ausschlaggebend für diese schwache Bewertung ist das bereits erwähnte hohe KGV (welches sich in absehbarer Zeit wieder in günstigere Regionen bewegen sollte) und die schlechten Aussichten auf weiteres Gewinnwachstum im kommenden Jahr.
Disclaimer: Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels besitze ich selbst Aktien von Microsoft (MSFT). Dieser Artikel dient nur zur Information. Ich bin kein geschulter Finanzberater und spreche für die erwähnten Wertpapiere keinerlei Kauf- oder Verkaufsempfehlungen aus.
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